Windows 10-Fall Creators Update
Fall Creators Update für Windows 10 mit einigen neuen Funktionen und Verbesserungen.
https://support.microsoft.com/de-de/help/4028685/windows-10-get-the-fall-creators-update
Die wichtigsten will ich hier mal etwas genauer beleuchten.
Es gibt einige Neuerungen. Deshalb werde ich die wichtigsten in mehreren Posts vorstellen und erläutern. Auf dieser Seite wird dabei immer der komplette Text zu finden sein. Die einzelnen Teile werde ich aber ebenso hier verlinken.
Alle Teile der Serie
Nun ist es möglich sein Mobiltelefon mit Windows 10 zu verknüpfen. Suchen Sie im Cortana-Suchfeld nach Handy verknüpfen oder navigieren Sie über die Einstellungen zum Menüpunkt Handy.
Handy hinzufügen. Es öffnet sich ein Fenster zur Eingabe Ihrer Mobilfunknummer.
Im meinem Fall, einem Android-Handy, führt der Link zur App Microsoft Launcher im Google Play Store.
Die App bietet mir an das Aussehen meines Telefons zu verändern und einen täglichen Bing-Hintergrund zu laden. Da sag ich mal „Nein, danke“ und wähle die Option mein Hintergrundbild zu behalten.
Öffnet jede Menge Nachfragen um Berechtigungen zuzulassen. Die App will:
- auf meine Kontakte zugreifen
- Telefonanrufe tätigen dürfen
- SMS senden dürfen
- auf Fotos, Medien und Dateien zugreifen
- auf den Standort zugreifen
Danach gelangt man auf einen weiteren Screen. Hier kann man seine Microsoft-Konto-Credentials eingeben.
Nach der Eingabe öffnet sich ein Menü mit Settings.
Es handelte sich wohl um ein Tutorial. Schreck lass nach!
In der Liste der hinzugefügten Mobiltelefone erschien jetzt das gerade Hinzugefügte.
Homescreen
In den Einstellungen Ihres Telefones für die Standard-Apps können Sie nun den Microsoft Launcher als Standard-Homescreen verwenden.
Der Homescreen verhält sich auf meinem Mobiltelefon sehr performant. Das macht erst einmal einen guten Eindruck.
Über Gesten lassen sich einige Funktionen aufrufen.
Die wichtigsten sind:
- Wischen nach oben öffnet eine App-Liste mit Suche
- Wischen nach unten öffnet die Suchfunktion
- Mit zwei Fingern nach unten wischen öffnet die Einstellungen des Startprogramms
- Mit zwei Fingern nach oben wischen öffenet die Navigationsseite
Über die Gesten in den Einstellungen des Startprogramms können die Gesten festgelegt werden.
Suchfeld
Die Suchleiste verwendet Bing als Suchmaschine. In den Startprogrammeinstellungen kann unter Suche die Suchmaschine angegeben werden, die verwendet werden soll. Die Startprogrammeinstellungen können mit einem längeren Fingerdruck auf den Homescreen aufgerufen werden.
Unter Suchergebnisfilter kann eingestellt werden, dass über die Suchleiste auch Nachrichten, Aufgaben, Dokumente, Systemeinstellungen und die Startprogrammeinstellungen selbst gefunden werden können.
Eine weitere Funktion der Suchleiste ist ein Barcodescanner.
Dock
Am unteren Bildschirmrand befindet sich das Dock. Das heißt der Button mit dem die App-Liste aufgerufen werden kann. Der Launcher unterscheidet sich hier nicht von anderen Android-Oberflächen. Hier ist allerdings interessant, dass man auf dem Button nach oben wischen kann und so weitere Apps ablegen kann.
Apps
Ein Ordner mit Downloadlinks führt zu Microsoft-Apps, die man auf dem Handy installieren kann. Für mich ist es eine Seltenheit, dass ich eine Word- oder Exceldatei auf dem Handy erstelle. Deshalb habe ich den Ordner vom Screen entfernt. Mit der OneDrive-App kann man allerdings gut Dateien zwischen dem Handy und dem PC synchronisieren. Dies funktionierte allerdings auch schon vorher.
Navigationsseite
Als Navigationsseite wird eine Art Homescreen bezeichnet, der Widgets anzeigt und vertical gescrollt werden kann.
Die meisten dieser „Widgets“ sind für mich eher nicht praktisch. Aber auch hier gibt es einige gute Verbesserungen.
Kalender
Die Kalender-App ermöglich es Ereignisse aus verschiedenen Quellen zusammenzutragen. Dies kann der Google Kalender sein, aber auch der Kalender des Telefons, ein Outlook-Kalender oder ein Office 365-Kalender.
Kontakte an Screen anheften
Eine sehr gute Funktion ist es, dass man nun Kontakte an einen Screen anheften kann. Somit kann man einen Shortcut auf den Homescreen legen mit dem man z.B. seine Freundin direkt anrufen kann.
Eine Karte in der Navigationsseite wies mich darauf hin, dass ich mit ihr besonders Häufig telefonierte und bot mir an solch eine Verknüpfung zu erstellen.
Beliebige Widgets
Es ist möglich jedes beliebiges Widget als Karte hinzuzufügen.
Dokumente
Die Karte Dokumente zeigt Dokumente auf dem Telefon an. Über den Menüpunkt an PC senden kann man das Dokument an einen Verknüpften PC zur Weiterverarbeitung senden.
FromYourPhone zu finden.
Cortana
Zum aktuellen Zeitpunkt ist Cortana für Android noch nicht in Deutschland verfügbar.
Für OneDrive gibt es ein Update. Interessanterweise stand es bei mir nicht direkt mit dem Update auf allen Geräten direkt zur Verfügung. Dies hat sich allerdings mittlerweile ohne mein Zutun von selbst erledigt. Ob dieses Feature nicht bei jedem zur selben Zeit installiert oder aktiviert wird kann ich nicht sagen. Es entspräche aber Microsofts Update-Strategie. Das folgende Vorgehen zum Aktivieren der Funktion war bei mir ebenfalls erst später freigeschaltet.
Ein rechter Mausklick auf das OneDrive-Symbol in der Taskleiste öffnet ein Kontextmenü.
Einstellungen ==> Einstellungen kommt man zu einem Dialog in dem man die Funktion aktivieren kann. Setzen Sie dazu den Haken bei Dateien bei Bedarf.
Dieses Feature ist aus einigen anderen Cloud-Sync-Tools bekannt und jetzt auch für OneDrive verfügbar. Damit wird OneDrive um ein sehr sinnvolles Feature ergänzt.
Die Oberfläche
In der Ansicht des OneDrive-Ordners hat sich etwas geändert.
Status. Diese zeigt an ob sich eine Ordner oder eine Datei nur in der Cloud oder auch auf dem System befindet. Eine Datei oder Ordner kann einen von 3 Status haben.
- Sie kann sich nur in der Cloud befinden.
- Sie kann sich auf dem System befinden aber gelöscht werden, wenn Speicherplatz freigegeben werden soll.
- Ein dritter Status ist eine Markierung, die besagt, dass die Datei immer lokal vorhanden sein soll.
Das Kontextmenü
Über das Kontextmenü im Explorer kann festgelegt werden wie mit Dateien oder Ordnern verfahren werden soll.
Immer behalten auf diesem Gerät markiert man eine Datei oder Ordner für das ständige lokale Speichern.
Mit Speicherplatz freigeben auf einer Datei oder einen Ordner wird diese Datei lokal entfernt und durch einen Platzhalter ersetzt.
TruePlay – Anti-Cheat
TruePlay bietet Microsoft einen Anti-Cheat-Dienst an der bei Spielen gegen Cheating schützen soll. Der Beschreibung nach (https://msdn.microsoft.com/library/windows/desktop/e86f4d72-c29f-4720-beec-da57ba6617bc) führt TruePlay Spiele in einem geschützten Prozess aus. TruePlay scheint also eine Anwendung in der Art von PunkBuster, VAC oder Warden zu sein.
Was ist TruePlay?
Es handelt sich um einen Dienst, der für Desktop-UWP-Apps gedacht ist. Damit steht er nur Entwicklern von Spielen auf Windows 10-PCs zur Verfügung. Spiele auf Mobilgeräten und der XBox dürften nach der Beschreibung also nicht geschützt werden können.
Laut Microsofts Dokumentation sind UWP-Apps dadurch gekennzeichnet, dass sie über den Windows Store vertrieben werden und als Appx installiert werden. Entwickler herkömmlicher Windows-Spiele können ihn also anscheinend nicht nutzen.
Wie funktioniert TruePlay?
TruePlay bietet einen Win32-API an, die auf Desktop-PCs zur Verfügung steht und von Entwicklern von Spielen angesprochen werden kann.
TruePlay überwacht dann Programmteile des Spiel und stellt den Entwicklern Daten zur Verfügung, die auf Manipulationen des Spiels hinweisen. Benutzer können TruePlay allerdings deaktivieren. Es liegt in der Hand der Spielentwickler wie sie damit umgehen.
Der Dokumentation ist von „Common cheats“ die Rede. Da es sich bei solchen Hacks in der Regel um Speichermanipulationen handelt wird es sich um einen Schutz vor diesen handeln.
WSL – Das Linux-Subsystem
Mit dem Fall-Creators Update verlässt auch das Linux-Subsystem den Betastatus mit dem Linux-Distributionen, direkt aus dem Windows Store heraus, installiert werden können. Für Entwickler, die ihre Software für unterschiedliche Plattformen schreiben ist dieses Feature mehr als interessant. Software kann so direkt für Windows und Linux entwickelt werden, ohne mehrere Betriebssysteme oder VMs installieren zu müssen.
Features in das Suchfeld ein und öffnen Sie das Fenster Windows Features.
Windows-Subsystem für Linux und bestätigen mit OK. Der PC muss neugestartet werden, da WSL ansonsten nicht funktioniert.
Über den Windows Store können nun Linux-Distributionen installiert werden. Dabei können auch mehrere verschiedene Distributionen nebeneinander installiert werden. Suchen Sie im Windows Store nach Linux unter Windows ausführen und wählen Sie eine der Distributionen aus.
Herunterladen und warten bis die Linux-Distribution installiert ist. Ich habe mich für Ubuntu entschieden, welches nun als App über das Startmenü aufgerufen werden kann. Mit ca. 200 MB ist das Image sehr klein. Beim Öffnen wird es entpackt, was einerseits etwas dauert, andererseits den benötigten Speicherplatz etwas vergrößert. Trotz alledem bleibt der Speicherverbrauch moderat, denn es handelt es sich um eine Installation ohne GUI, so wie man auch einen Server vorfinden würde. Öffnet man die App wird einem eine Konsole angezeigt, die bei mir die Nachricht, Installing, this may take a few minutes…, anzeigt.
Danach wurde ich aufgefordert einen Benutzername und ein Passwort für den Defaultbenutzer anzugeben.
Bei mir war es nötig erst einmal ein Update durchzuführen:
sudo apt-get update sudo apt-get upgrade
Funktionsweise
Bei WSL handelt es sich nicht um virtuelle Maschinen. Stattdessen können Linux-Binaries tatsächlich in einer richtigen Linuxumgebung ausgeführt werden. Dabei teilt sich Linux Ressourcen wie das Dateisystem und den Networking Stack mit Windows.
Geben Sie unter Linux ifconfig
ein und unter Windows in einer Kommandozeile ipconfig
. Sie werden feststellen, dass die selbe IP verwendet wird.
Die installierte Linux-Distribution liegt in einem Unterverzeichnis von C:\Users\Username\AppData\Local\Packages.
Bei mir befinden sich alle Dateien der Installation unter C:\Users\Username\AppData\Local\Packages\CanonicalGroupLimited.UbuntuonWindows_79rhkp1fndgsc\LocalState\rootfs.
In C:\Users\Username\AppData\Local\Packages\CanonicalGroupLimited.UbuntuonWindows_79rhkp1fndgsc\LocalState\rootfs\mnt sind die Windows-Laufwerke mit Ihren Laufwerksbuchstaben gemountet.
ls /mnt/c
zeigt z.B. den Inhalt des Laufwerks C: an.
Mit WSL arbeiten
Auf dem Dateisystem arbeiten
Zusätzliche Laufwerke wie DVD-Laufwerke können manuell gemountet werden.
sudo mkdir /mnt/d sudo mount -t drvfs D: /mnt/d
Mit sudo umount /mnt/d
wird es wieder entfernt.
UNC-Pfade können ebenso gemountet werden.
sudo mkdir /mnt/share sudo mount -t drvfs '\\server\share' /mnt/share
Durch die einzelnen Anführungszeichen müssen die Backslashes nicht escaped werden.
Weitere Informationen können unter https://blogs.msdn.microsoft.com/wsl/2017/04/18/file-system-improvements-to-the-windows-subsystem-for-linux/ nachgelesen werden.
Vorinstallierte Anwendungen
Mit folgendem Befehl kann man sich eine Liste der installierten Anwendungen erstellen lassen, die in der Datei installed-apps.txt abgelegt wird:
apt list --installed &> installed-apps.txt
Diese kann z.B. mit vim angezeigt werden. Alternativ kann die Datei mit einem Editor unter Windows geöffnet werden. Sie liegt unter C:\Users\Username\AppData\Local\Packages\CanonicalGroupLimited.UbuntuonWindows_79rhkp1fndgsc\LocalState\rootfs\home\username\installed-apps.txt.
Wer die Liste durchgeht wird feststellen, dass auch schon ein paar Pakete installiert sind, die für die Entwicklung praktisch sind. So sind z.B. git, pyhton und perl schon vorinstalliert.
Windowsprogramme in WSL aufrufen
Es ist möglich in WSL Windows-Programme zu starten. Dazu muss nur die EXE aufgerufen werden.
sudo '/mnt/c/Program\ Files/Microsoft\ VS\ Code/Code.exe'
Leerzeichen müssen dabei escaped werden!
Unter https://blogs.msdn.microsoft.com/wsl/2016/10/19/windows-and-ubuntu-interoperability/ gibt es weitere Hintergrundinformationen zu dieser Funktion.